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Die Frage danach, wie man sich als Anwalt weiterbilden kann, ist sehr breit gefächert. Für Anwälte gibt es viele Fortbildungen und Seminare. Wenn du dich allerdings noch tiefergehender fortbilden möchtest, könnte der Titel des Fachanwalts das Richtige für dich sein.

Für den Titel des Fachanwalts musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Darüber hinaus brauchst du einiges an Praxiserfahrung. Oft wird der Fachanwaltstitel positiv wahrgenommen von möglichen neuen Arbeitgebern und auch Mandanten. Doch was verbirgt sich dahinter?

Wir zeigen dir heute, was genau der Fachanwaltstitel bedeutet und ob er wirklich so sinnvoll ist. Dabei nennen wir dir die besten Argumente, damit du für dich entscheiden kannst – Fachanwaltstitel Do or Don´t?

Das ist ein Fachanwalt

Als Junganwalt kommen sehr viele neue Eindrücke und Erfahrungen auf dich zu. Die Hürden des ersten und zweiten Staatsexamens sind gemeistert und nun darfst du dich offiziell Anwalt nennen. Für viele klingt der Titel des Fachanwalts dabei als weitere Qualifikation sehr verlockend.

Als Fachanwalt hat man noch einmal mehr vertiefte Kenntnisse auf dem von dir gewählten Rechtsgebiet, auf dem du dich spezialisiert hast. Der Titel verrät deinen Mandanten, dass du besonders viel Erfahrung auf dem Rechtsgebiet besitzt und dich schon länger mit diesem Rechtsgebiet beschäftigst.

Du bleibst also weiterhin praktizierender Anwalt, bist nur in einem bestimmten Rechtsgebiet tiefer spezialisiert als andere und hast nachgewiesen einiges an praktischer Erfahrung auf dem entsprechenden Rechtsgebiet.

Diese Voraussetzungen musst du erfüllen

In Deutschland kannst du dich im Moment in 24 Gebieten spezialisieren und einen Fachanwaltstitel erwerben. Allerdings musst du dafür einige Voraussetzungen erfüllen, die sowohl theoretischer Natur sind, wie der Besuch von Lehrgängen und das Schreiben von Klausuren, als auch praktischer Natur, wie beispielsweise eine Anzahl bestimmter Fälle vor Gericht etc.

Wenn du die genauen Voraussetzungen erfahren möchtest, welche Kosten möglicherweise auf dich zukommen und warum du möglicherweise mehr als einen Fachanwaltstitel in Erwägung ziehen solltest, dann lies doch gerne unseren Karrieretipp dazu und klicke hier!

5 Gründe, die für einen Fachanwaltstitel sprechen

Die vertiefe Spezialisierung eines Rechtsgebiets klingt auch abseits eines Fachanwaltstitels sinnvoll, weil es für eine anwaltliche Vertretung immer besser ist, je mehr Erfahrung man auf einem Gebiet hat. Allerdings gibt es noch weitaus mehr, dass für den Erwerb eines Fachanwaltstitels spricht, die besten fünf Gründe zeigen wir dir hier!

  • Der wohl offensichtlichste Vorteil, den man mit dem Fachanwaltstitel erklangt, ist, dass die Mandantengewinnung leichter wird. Sucht der Mandant nach einem passenden Rechtsanwalt für sein Problem wird er wohl aus einem Pool von Anwälten, den Anwalt auswählen, der einen Fachanwaltstitel besitzt, aus dem einfach Grund, dass er ihm fachlich kompetenter vorkommt.

    Du hast damit also einen Vorteil gegenüber den Anwälten, die diesen Titel nicht besitzen und wirst wohl bevorzugt als Rechtsberatung ausgewählt, weil die Mandanten eben einen Fachmann auf dem jeweiligen Gebiet wollen.

  • Es ist natürlich nicht auf jede Kanzlei zu pauschalisieren, allerdings kann der Titel des Fachanwalts ein Vorteil bei der Jobsuche sein. Teilweise steht dieser sogar explizit in der Jobanzeige aufgelistet und selbst wenn nicht, wird er einen positiven Einfluss auf deine Bewerbung haben und deinem potenziellen neuen Arbeitgeber zeigen, dass du einiges an Erfahrung im Beruf mitbringst.

  • Neben der Tatsache, dass du als angestellter Fachanwalt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mehr Gehalt bekommen wirst, als ein normaler angestellter Anwalt, kannst du darüber hinaus auch ein höheres Honorar von deinen Mandanten verlangen.

    Deine spezialisierten Kenntnisse auf dem Rechtsgebiet sind besonders gefragt in der juristischen Welt, was dazu führt, dass deine Honorare signifikant steigen!

  • Die Voraussetzung dafür, dass du deinen Fachanwaltstitel, nachdem du ihn bekommen hast, auch behältst, liegt darin, dass du jährlich eine bestimmte Stundenzahl an Fortbildungen besuchst. Das kann einem zuerst lästig erscheinen, hat aber einen großen Vorteil. Du bist auf deinem Rechtsgebiet immer auf dem neusten Stand und weißt über aktuelle Entscheidungen bestens Bescheid.

    So verbessert du nebenbei deine fachliche Kompetenz und lernst immer mehr auf deinem juristischen Fachgebiet dazu!

  • Ein Vorteil, der von vielen möglicherweise unterschätzt wird, ist, dass der Titel des Fachanwalts dir auch beim Networking weiterhilft. Durch die Lehrgänge und Seminare lernst du viele Juristen kennen, die alle auch Spezialisten auf ihrem Gebiet sind.

    Dadurch kannst du dir also ein gutes Netzwerk an Gleichgesinnten aufbauen, die dir bei Fragen und Zusammenarbeit zur Seite stehen. Durch die regelmäßigen Fortbildungen trefft ihr immer wieder aufeinander, sodass du die fachliche Beziehung zu ihnen stärken kannst und ein immer besseres Netzwerk zur Verfügung hast.

Das spricht gegen einen Fachanwaltstitel

Grundsätzlich sind Fachanwälte für einen bestimmten Rechtsbereich spezialisiert. Es kann aber durchaus vorkommen, dass man auch noch einen anderen juristischen Bereich abdeckt. Es könnte also passieren, dass Mandanten dich nur für den Bereich wahrnehmen, in dem du den Fachanwaltstitel hast und der andere Bereich eher auf der Strecke bleibt. All das wird aber wohl eher dann passieren, wenn du zwei eher unterschiedliche Rechtsgebiete als Rechtsanwalt vertrittst.

Es kann sich bei einem solchen Fall also möglicherweise lohnen, einen zweiten Fachanwaltstitel in dem anderen Bereich zu erwerben, um in beiden juristischen Bereichen gut wahrgenommen zu werden.

Fachanwaltslehrgang im Homeoffice besuchen

Seit der Pandemie gibt es bei bestimmten Lehrgängen die Möglichkeit diese von zu Hause aus, also im Homeoffice zu besuchen. Das kann natürlich zunächst sehr verlockend klingen, allerdings muss man dabei bedenken, dass man auf diese Weise keinen Kontakt zu anderen Personen aus dem Lehrgang hat.

Der Lehrgang bietet aber in Präsenz die perfekte Möglichkeit zum Knüpfen neuer Kontakte. Der Besuch aus dem Homeoffice gestaltet den eben genannten Vorteil des Networking eher schwierig, sodass wir dir vom Besuch des Kurses im Onlineformat eher abraten würden.

Neben dem fehlenden Networking, ist deine Aufmerksamkeit in Präsenz auch viel besser, weil du weniger Ablenkung hast und dich voll und ganz auf den Lehrgang konzentrieren kannst.

Schon während des Referendariats anfangen

Ein sinnvoller Tipp, um Zeit zu sparen und vor allem auch den Stress zu reduzieren, ist, die Lehrgänge, die du besuchen musst, schon während deiner Zeit im Referendariat zu besuchen. Dann kannst du dir die Zeit sparen, wenn du schon im Beruf des Anwalts arbeitest. Das kann vor allem Stress reduzieren.

Einige Anwälte empfehlen dir diese Vorgehensweise, weil du dich dann als praktizierender Anwalt nur noch auf die praktischen Teile der Ausbildung konzentrieren musst.

Allerdings ist es wichtig, dass du im Kopf behältst, dass je früher du dich für den Weg entscheidest, desto weniger Zeit hast du dich noch umzuentscheiden. Es wäre schade, wenn du die Kurse besuchst und schon Zeit und Geld investierst und dich dann doch dagegen entscheidest.

Sei dir also sicher, dass du den Weg des Fachanwalts gehen möchtest, bevor du dich dafür entscheidest!

Dein O&W Tipp

Den Fachanwaltstitel nicht auf die leichte Schulter nehmen!

Einige Junganwälte wollen unbedingt einen Fachanwaltstitel, ohne das ihnen bewusst ist, was dieser mit sich bringt. Man sollte ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hat man den Fachanwaltstitel allerdings erfolgreich erworben, bringt er einige nicht unerhebliche Vorteile mit.

Wir empfehlen dir den Fachanwaltstitel!

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Dieser Artikel wurde am 3. September 2024 erstellt. Er wurde am 28. September 2024 aktualisiert. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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