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Das Referendariat, das auch Vorbereitungsdienst genannt wird, folgt auf das erste Examen und ist die Zeit, in der du in die verschiedensten juristischen Bereiche hineinschauen kannst und vor allem praktische Erfahrungen sammelst. Du absolvierst verschiedene Stationen, in denen du auch selbst juristisch tätig wirst. Neben diesen Stationen musst du allerdings auch noch Arbeitsgemeinschaften besuchen, die es für jede Station gibt.

Wir zeigen dir in unserem heutigen Karrieretipp, welche verschiedenen Arbeitsgemeinschaften es gibt, worauf du bei dem Besuch der AGs achten solltest und welche andere Gruppe du möglicherweise auch besuchen solltest.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern

Jedes Bundesland koordiniert und baut den Vorbereitungsdienst eigenständig auf. Das bedeutet für dich konkret, dass sich je nach dem Bundesland, in dem du deinen Vorbereitungsdienst absolvierst Unterschiede in jeglicher Form ergeben. Sei es für die grundsätzlichen Zulassungsvoraussetzungen zum Vorbereitungsdienst, die Reihenfolge der Stationen oder eben die Arbeitsgemeinschaften.

Bei den Arbeitsgemeinschaften können sich die Menge der Arbeitsgemeinschaften unterscheiden, wie auch der generelle Aufbau. Einige Bundesländer bieten AGs in Blockveranstaltungen an, andere bieten sie wöchentlich begleitend zu den Stationen an.

Um einen genauen Überblick zu bekommen über die Zulassung zu den Arbeitsgemeinschaften und deren Aufbau, informiere dich auf der Website deines jeweiligen Bundeslands. Meist hat die Justiz eine eigene Website, auf der du alle nötigen Informationen bekommst. Findest du sie nicht direkt, dann haben die Internetseiten deiner Hochschule überwiegend einen Link zu den Seiten der Justiz.

Für Hamburg findest du alle nötigen Informationen zu den Arbeitsgemeinschaften auf der Website der Justiz Hamburg, klicke dafür hier!

Die Bedeutung von verpflichtende Arbeitsgemeinschaften

Die Arbeitsgemeinschaften während des Referendariats, sind begleitend zu den jeweiligen Stationen, die du absolvieren musst. Du wirst zu Beginn deines Referendariats zu einer Gruppe zugeteilt, mit der du die nächsten zwei Jahre zusammen die Arbeitsgemeinschaften besuchst.

Die Arbeitsgemeinschaften vermitteln dir den theoretischen Stoff, den du bei der Arbeit während deiner Station praktisch erlernst und den du später für dein zweites Staatsexamen brauchst. Nebenbei schreibst du in diesen Arbeitsgemeinschaften auch Klausuren. Diese werden von deinem Ausbilder benotet und fließen als Note später auch in die Gesamtbewertung ein, die du für jede Station bekommst.

Beachte, dass in den meisten Bundesländern die Teilnahme an den Arbeitsgemeinschaften verpflichtend sind. Wichtig ist also, dass du auf deine Anwesenheit achtest und die Arbeitsgemeinschaft nicht auf die leichte Schulter nimmst – sie soll dir helfen ist aber vor allem auch Teil deiner Ausbildung im Referendariat!

Achte auf die Förmlichkeiten

Genauso wie bei der Bewerbung für dein Referendariat oder die Anmeldung zum Staatsexamen, musst du auch bei deiner Arbeitsgemeinschaft auf die Voraussetzungen zur Anmeldung und die Fristen achten. Oft gibt es eine Frist, bis wann du dich zu den Arbeitsgemeinschaften angemeldet haben musst und diese ist unbedingt zu beachten.

Darüber hinaus, musst du auch die internen Termine deiner Arbeitsgemeinschaft beachten und solltest schon vor Beginn deines Referendariats darauf achten, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um einer Arbeitsgemeinschaft zugeteilt zu werden. So kommst du nicht in Stress und weißt schon vor Beginn bestens Bescheid.

Drei Tipps für deine AG!

Um in der AG die besten Leistungen zu erzielen und den Ausbilder zu überzeugen, gibt es einige Dinge auf die du achten kannst. Natürlich ist jeder Lehrende anders, aber es gibt allgemeine Tipps, die auch dir helfen, dich so gut wie möglich zu präsentieren.

3 Tipps

1. Beteiligung

Während der Arbeitsgemeinschaft ist es auf mehreren Gründen sehr sinnvoll sich zu beteiligen. Zum einen zeigt es dem Ausbilder, dass du dabei und aufmerksam bist. Du bleibst mit der Beteiligung im Gedächtnis und hebst dich von den anderen ab.

Zum anderen hilft das Beteiligen auch dir, weil du den Stoff durch Beteiligung nachweislich besser im Kopf behältst, sodass du nebenbei auch noch besser lernst. Das regelmäßige Beteiligen in der AG hilft dir also doppelt.

2. Sei interessiert und stelle Nachfragen

Auch über die normale Beteiligung hinaus, kann es sinnvoll sein Nachfragen zu stellen. Möglicherweise interessierst du dich für bestimmte juristische Gebiete, bei denen dein Ausbilder aus dem Nähkästchen plaudern kann. Es ist immer schön, wenn sich jemand für den Stoff, der unterrichtet wird, auch über das verpflichtende hinaus interessiert!

3. Nimm die Übungen ernst

Innerhalb deiner AG wirst du immer mal wieder den Aktenvortrag für die mündliche Prüfung des zweiten Staatsexamens üben und Klausuren schreiben, die benotet werden. Nimm diese Übungen ernst. Sie bereiten dich auf den Ernstfall vor und sind gleichzeitig auch noch sehr sinnvoll zum Lernen und Vertiefen des bereits gehörten Stoffs.

Darum sind die freiwilligen AGs sinnvoll

Neben den verpflichtenden Arbeitsgemeinschaften kommt es oft vor, dass auch noch freiwillige Arbeitsgemeinschaften angeboten werden. Diese können beispielsweise Klausurenkurse sein, in denen du zur Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen noch mehr Probeklausuren schreibst, die korrigiert werden und dir ein gutes Feedback zum Weiterlernen geben.

Es gibt auch noch andere Gruppen, die sich beispielsweise mit der Vertiefung von Themen beschäftigen, die zwar relevant für das zweite Staatsexamen sind, aber aus zeitlichen Gründen nicht so lange in den verpflichtenden AGs behandelt werden können.

Die eigene Lerngruppe

Neben diesen verpflichtenden Arbeitsgemeinschaften und den freiwilligen, aber auch geführten Arbeitsgemeinschaften, empfehlen einige auch, dass man noch eine eigene Lerngruppe hat, um nochmal zusammen zu wiederholen.

Einige kennen diese Gruppen noch aus der Zeit vor dem ersten Examen. Die Fragen danach, ob diese auch während der Referendariatszeit sinnvoll sind, kann man schlecht pauschalisieren, denn es kommt sehr darauf an, welcher Typ du beim Lernen bist.

Über die grundsätzlichen Vor- und Nachteile einer Lerngruppe kannst du dich in unserem Karrieretipp belesen. Wenn dich die Pro und Contra einer Lerngruppe interessieren, dann klicke dafür gerne hier!

Der Dresscode in den verpflichtenden Arbeitsgemeinschaften

Einige von den Referendaren haben vielleicht während des Studiums schon verschieden Werkstudentenjobs gemacht und hatten schon Berührung mit den Gepflogenheiten der Kleidung. Es ist grundsätzlich schwer zu pauschalisieren, was genau ein Referendar in den Arbeitsgemeinschaften anziehen soll.

Allerdings ist es der beste Weg etwas zu wählen, in dem du dich wohlfühlst, dass aber immer noch eher formell ist. Es ist so, dass der erste Eindruck immer zählt. Eine Bluse oder ein Hemd sind dabei immer die richtige Wahl. Ein kleiner Tipp zur Orientierung ist dabei die Kleidung deines AG-Leiters, damit kann man nie etwas falsch machen.

Dein O&W Tipp

Lerne die Teilnehmer deiner AG besser kennen!

Gerade, damit du dich während deines Referendariats wohlfühlst, ist es wichtig, dass du die Teilnehmer deiner Arbeitsgemeinschaft besser kennenlernst. Ihr werden die nächsten zwei Jahre gemeinsam verbringen, also ist es umso schöner, wenn ihr euch besser kennenlernt und gemeinsam durch das Referendariat geht.

In einiges Bundesländern werden auch AG-Fahrten angeboten. Dort fährt man gemeinsam mit seiner Arbeitsgemeinschaft weg, unternimmt viel und lernt sich besser kennen. Gemeinsam wird die Zeit nur halb so schwer und nicht selten lernt man tolle neue Freunde kennen.

Unterschätze die Arbeitsgemeinschaften nicht!

Wir haben dir heute gezeigt, was die Arbeitsgemeinschaften während des Referendariats eigentlich sind und wie du dich am besten verhältst, wenn du sie besuchst. Sie können mehr ausmachen, als man am Anfang vielleicht denken könnte, also unterschätze sie nicht und messe ihnen einiges an Gewicht zu.

Nebenbei kannst du auch dort Freunde fürs Leben finden oder zumindest Menschen, mit denen du zusammen durch diese Referendariatszeit gehst.

Dieser Artikel wurde am 23. Juli 2024 erstellt. Er wurde am 28. September 2024 aktualisiert. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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