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Im Laufe deines Jura-Studiums wirst du eine Reihe von Klausuren schreiben. Jeweils am Ende des Semesters, in der vorlesungsfreien Zeit, beginnt deine Klausurenphase. Genau in dieser Phase solltest du dir einen Lernplan anfertigen.

Je nach Klausurenphase und besuchten Veranstaltungen, variiert die Anzahl deiner zu schreibenden Klausuren. Eine juristische Klausur besteht meist aus einem Zusammenspiel von materiellem Wissen und dem Handwerk, juristische Gutachten zu schreiben. Gelingt es dir, dein theoretisches Wissen praktisch auf den Sachverhalt anzuwenden, wirst du gut benotet. 

Der Nutzen eines Lernplans  

Es ist folglich wichtig, dass du in deiner Klausurvorbereitung darauf achtest, die Balance zu finden, zwischen dem Lernen des theoretischen Wissens und der Übung, dieses Wissen praktisch an Fallkonstellationen anzuwenden. Um bei dieser Balance und einer Vielzahl von zu schreibenden Klausuren nicht den Überblick zu verlieren, hilft dir ein Lernplan, den du individuell für die vor dir liegenden Klausuren erstellst

Vor allem hilft dir ein Lernplan dabei, bewusst Pausen einzulegen und deine Tage so zu strukturieren, dass auch deine Freizeit nicht zu kurz kommt. Ein guter Lernplan bringt dir also die notwendige Struktur in deinen Lernalltag

Entscheidung für Lehrmaterialien 

Bevor du einen Lernplan erstellst, entscheide, mit welchen Materialien du lernst. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Materialien. Einige Studierende benutzen Skripte, andere Lehrbücher, wieder andere benutzen Fallbücher. Welche Materialien du benutzt ist eine Typsache. Die Hauptsache ist, dass du auch da einen Ausgleich zwischen notwendiger Theorie und Praxis findest.

Sieben Schritte zu deinem perfekten Lernplan 

Wir zeigen dir jetzt, wie du den perfekten Lernplan für deine Klausuren erstellst. Wichtig ist, dass du dich an die Schritte hältst und jeden Schritt gewissenhaft bearbeitest. Wenn du dich in einem der Schritte selbst belügst, fällt diese Lüge in der weiteren Vorbereitung nur auf dich zurück. 

1. Sichtung des relevanten Stoffs für die Klausur

Im ersten Schritt musst du dir einen Überblick verschaffen, welcher Stoff relevant ist für deine Klausur. In den meisten Vorlesungen deines Jura-Studiums wird einfach der gesamte Stoff der Vorlesung abgefragt. 

In vereinzelten Fällen grenzt dein Professor den Stoff ein, oft werden am Anfang der Vorlesungen, die Gliederungen der Vorlesung verteilt. Anhand dieser Gliederung kannst du dir den Stoff vor Augen führen.  

2. Wie ist dein Fortschritt bis jetzt 

Als nächsten Schritt musst du dich vergewissern, inwieweit du den Stoff schon verinnerlicht hast. Ist dir durch das Nacharbeiten der Vorlesung ein Teil des Stoffes schon bekannt oder stehst du noch am Anfang? 

Anhand dieser Einschätzung kannst du dir die Themen, die du noch lernen musst, auf eine Liste schreiben und in Häppchen aufteilen. Es ist sinnvoll, Themen, die einen engeren Bezug zueinander aufweisen, in ein Häppchen zu packen. So lernst du die Zusammenhänge innerhalb der Themen direkt mit. 

3. Verbleibende Zeit im Lernplan definieren 

Als dritten Schritt guckst du in deinen Klausurenplan. Wann steht welche Klausur an? Für welche Klausur hast du also noch mehr Zeit und welche Klausur steht schon relativ bald an.  

Schreibe dir die Daten deiner Klausuren in deinen Kalender und vergiss deine Anmeldung zur Klausur nicht

4. Plane deine Lerntage 

Sobald du deinen Zeitraum für die jeweilige Klausur definiert hast, plane deine Lerntage. Für welches Fach brauchst du mehr Zeit? Gibt es ein Fach, das du schon recht gut beherrscht? 

Je nachdem wie du diese Fragen beantwortest, planst du, an welchen Tagen, du für welches Fach lernst.  

Die Frage, in welcher Reihenfolge du dir die Lerntage einteilst, ist eine Geschmacksfrage. Lernst du lieber an mehreren aufeinander folgenden Tagen das gleiche Fach oder ist es für dich sinnvoller jeden Tag Abwechslung zu haben. Mit der Beantwortung dieser Frage definierst du deinen Lerntyp. 

5. Vom Überblick ins Detail 

Wichtig ist, dass du vom groben Stoff ins Detail gehst und nicht andersrum. Schaue dir erstmal die Oberthemen an und versuche sie zu verstehen. Beschäftige dich erst dann mit Spezialproblemen und Ausnahmefällen. Versuche auch hier richtig zu gewichten. Priorisiere lieber den Teil des Stoffs, der dir das große Ganze vermittelt und ein richtiges Problembewusstsein verschafft.  

Es ist wichtig, dass du die Zusammenhänge und die Systematik verstehst. Den Fokus auf kleine Spezialprobleme zu setzen ist nicht sinnvoll. Wenn du dich auf das allgemeine Verständnis fokussierst, wirst du die Spezialprobleme mit deinem Rechtsverständnis lösen können, auch ohne sie auswendig gelernt zu haben. 

6. Wiederholungen im Lernplan einbauen 

Plane Wiederholungen in deinen Lernplan mit ein. Den Lernstoff, den du dir bereits erschlossen hast, musst du in regelmäßigen Abständen wiederholen, damit er bei dir im Kopf verankert bleibt. 

Plane in deinem Lernplan also genügend Zeiten des Wiederholens ein, so wirst du bis zur Klausur alle wichtigen Dinge im Kopf haben. 

7.  Klausuren schreiben

Für die bestmöglichen Noten in juristischen Klausuren ist es wichtig Probeklausuren zu schreiben, um das Klausurformat so gut wie möglich zu üben. 

Wichtig ist, dass du solche Übungsklausuren auch in deinen Lernplan einplanst. Oft findest du Altklausuren, mit denen du üben kannst, auf der Seite des Fachschaftsrats deiner Fakultät. Darüber hinaus, haben auch viele Zeitschriften Übungsklausuren. In Fallbüchern lassen sich auch Fälle zur Übung finden, anhand derer du das Klausuren-Schreiben üben kannst. 

Wenn du, neben dem Üben vom Klausuren, wissen willst, worauf ein Korrektor bei juristischen Klausuren achtet, dann klicke hier!

Der O&W Tipp

Sei realistisch

Wenn du planst, wie viel Stoff du an dem jeweiligen Tag wiederholst oder wie viele Fälle du an einem Tag löst, sei realistisch. Plane z.B. lieber eine Falllösung weniger ein, die du dann aber auch wirklich gewissenhaft löst, als dass du dich bei zwei Falllösungen stressen würdest.  

Der Bonus-Tipp

  • Ein letzter wichtiger Tipp von uns ist, dass du dir Pufferzeiten in deinen Lernplan einbauen solltest. Du kannst deine Tage nie 100% genau planen. Es kann sein, dass immer mal wieder unvorhergesehene Ereignisse passieren, auf die du reagieren musst.  

    Um jedoch bei einer Abweichung von deinem Lernplan nicht direkt in Verzug zu geraten und gestresst zu sein, ist es wichtig, dass du dir Pufferzeiten einplanst, genau für diesen Fall.  

    Passiert also etwas, dass du nicht in deinen Lernplan einbezogen hast, kannst du beruhigt sein und eine Pufferzeit streichen. Trotzdem bist du noch perfekt innerhalb deines Lernplans! 

Ein guter Lernplan ist die halbe Miete! 

Nun weißt du, wie du deinen perfekten Lernplan gestaltest. Hältst du dich an diesen Lernplan, wirst du weniger gestresst sein während des Lernens für die Klausur, hast immer einen Überblick, wo du stehst, und wirst bessere Noten schreiben

Wenn dich jetzt auch interessiert, mit welcher Lernmethode man die besten Ergebnisse erzielt, dann lade dir doch unseren Leitfaden zur Lernstrategie herunter! 

Dieser Artikel wurde am 14. November 2023 erstellt. Er wurde am 28. September 2024 aktualisiert. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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