Das Jura-Studium ist ein Vollzeitstudium und wird nicht vergütet. Anders als bei dualen Studiengängen musst du dich also neben dem Studium auch darum kümmern, dass du genug Geld hast, um dein Leben zu finanzieren. Es gibt verschieden Wege sich das Studium zu finanzieren, je nachdem wie deine private Situation ist, passt der eine Weg der Finanzierung möglicherweise besser zu dir als ein anderer Weg.
Welche Wege es gibt, sich das Studium zu finanzieren, wie man ein Stipendium bekommt und was man beachten sollte, erfährst du in unserem heutigen Karrieretipp!
Fünf Wege der Studienfinanzierung
Wenn du gerade überlegst, wie du dir dein Jura-Studium finanzieren sollst, ist es zunächst sinnvoll, sich zu überlegen, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt, sich das Studium zu finanzieren. Das Jura-Studium ist sehr zeitintensiv, deswegen überlegen gerade Studenten, die im Studium schon weiter fortgeschritten sind, welche Arten des Finanzierens es neben der Arbeit gibt.
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Der Weg, den im Laufe des Jura-Studiums viele Studierende nutzen, um sich das Studium zu finanzieren oder sich zumindest etwas dazuzuverdienen, ist der Werkstudentenjob. Dieser hat viele Vorteile für dich und deinen Arbeitgeber. Allerdings musst du beachten, dass du während des Semesters nicht mehr als 20 Stunden wöchentlich arbeiten darfst.
Neben dieser Beschränkung ist es auch wichtig zu beachten, ab welcher Einkommensgrenze du nicht mehr familienversichert bist und ob sich die jeweilige Stundenanzahl der Arbeit dann lohnt, weil du dich studentische Krankenversicherung selbst bezahlen musst.
Allerdings ist ein studentischer Job in der juristischen Berufswelt eine gute Möglichkeit in die verschiedenen Bereiche hereinzugucken und sich anzuschauen, in welche Richtung du nach dem Studium gehen möchtest.
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Als Nächstes gibt es die Möglichkeit sich das Studium über ein Stipendium zu finanzieren. Das hat den großen Vorteil, dass du das Geld, das dir bezahlt wird nicht zurückzahlen musst und Unterstützung erhältst, ohne, dass du einen erheblichen Mehraufwand hast.
Ein Stipendium ist für dich die Möglichkeit einen großen Teil deiner finanziellen Last loszuwerden, ohne an Rückzahlungen gebunden zu sein.
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Ein anderer Weg sich das Jura-Studium zu finanzieren ist möglicherweise ein Bafög-Antrag, allerdings ist dieser an bestimmte Faktoren geknüpft, die du erfüllen musst. Beispielsweise darf das Einkommen deiner Eltern eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Beachte zudem, dass dir das Geld nicht ohne Gegenleistung ausgezahlt wird. Du musst am Ende deines Studiums, sobald du arbeitest, einen Teil des dir ausgezahlten Geldes wieder zurückzahlen.
Unabhängig vom Bafög-Antrag steht dir höchstwahrscheinlich, wenn du dich in einer Ausbildung befindest, bis zum 25. Lebensjahr ein Anspruch auf Kindergeld zu, der dir monatlich ausgezahlt werden sollte von deinen Eltern, wenn du bereits ausgezogen bist.
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Neben dem Bafög ist auch das Wohngeld eine gute Möglichkeit sich einen Teil des Jura-Studiums zu finanzieren, allerdings hat nicht jeder einen Anspruch auf dieses Wohngeld. Im Unterschied zum Bafög, musst du das Wohngeld nicht zurückzahlen, allerdings musst du es jährlich neu beantragen.
Einen erfolgreichen Antrag auf Wohngeld kannst du erst stellen, wenn du einen abgelehnten Bafög-Antrag bekommen hast.
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Zuletzt gibt es noch die Möglichkeit sich das Jura-Studium mit einem Studienkredit zu finanzieren. Dieser muss beantragt werden, wird in den meisten Fällen jedoch recht schnell bewilligt, ohne dass es auf deine Zahlungsfähigkeiten zum jetzigen Moment ankommt.
Wichtig ist allerdings, dass du immer im Kopf behältst, dass du das gesamte Geld nach deinem Studium zurückzahlen musst, inklusive Zinsen. Ein Studienkredit aufzunehmen, empfehlen wir nur, wenn kein anderer Weg für dich in Frage kommt.
Wenn dich interessiert, welche Arten von Jobs für Studenten es gibt und wie viel Stunden wir DIR empfehlen neben dem Jura-Studium zu arbeiten, dann klicke doch gerne auf den Link in unsere Bio und lies unseren Karrieretipp dazu, klicke hier!
Informiere dich bei deiner Fakultät
Bevor du dich grundsätzlich über mögliche Finanzierungsmöglichkeiten hinsichtlich Stipendien und Studienkrediten informierst, kann es ratsam sein dich zunächst direkt bei deiner Fakultät zu informieren. Diese haben meist eine Reihe von Möglichkeiten der Studienfinanzierung für dich aufgeschrieben.
Teilweise bieten die Universitäten auch eigene Finanzierungsmöglichkeiten an. Hierfür ist es ratsam sich auf der Website deiner jeweiligen Fakultät zu informieren.
Arten von Stipendien
Wenn du überlegst, dich um ein Stipendium zu bemühen ist es sinnvoll zu wissen, dass es nicht nur eine Art vom Stipendium gibt. Neben dem Deutschlandstipendium, gibt es die 13 großen Begabtenförderungswerken, aber auch vereinzelte Kanzleien und Unternehmen bieten Stipendien an.
Informiere dich dafür auf den Websites der jeweiligen Anbieter und kümmere dich frühzeitig drum. Du kannst zwar auch noch innerhalb deines Studiums ein Stipendium bekommen, doch das gilt als schwieriger. Leichter ist es meistens, wenn du dich mit deinem Abiturzeugnis um ein Stipendium bewirbst. Die genauen Voraussetzungen und Fristen findest du immer online.
Das musst du über Wohngeld, Bafög etc. wissen
Zunächst ist es bei all diesen staatlichen Finanzierungsmöglichkeiten wichtig zu wissen, dass sie ihre Zeit brauchen. Plane also einiges an Zeit ein, um die Anträge bewilligt zu bekommen oder eben bei einer Ablehnung einen anderen Antrag zu stellen.
Du benötigst bei eigentlich allen Anträgen eine große Menge an Informationen über dich, deine Einkünfte und deine Familie. Informiere dich dahingehend schon vorher und fange frühzeitig an, dich darum zu kümmern, diese Information auch zu bekommen.
Zuletzt muss dir bewusst sein, dass es bei diesen Anträgen auch um Selbstorganisation geht. Oft bekommst du Briefe von der Behörde, die du bis zu einer bestimmten Frist beantworten musst. Versäumst du diese Frist, können dir die Bewilligungen wieder gestrichen werden, also sei aufmerksam bei den Fristen und reiche immer alle geforderten Informationen pünktlich ein!
Dein O&W Tipp
Aus Praktika können Werkstudentenjobs werden!
Ein sehr hilfreicher Tipp, wie du einen guten Job als Werkstudent im Jura-Studium bekommst, ist, dass du deine Pflichtpraktika zwar nutzt, um Erfahrungen zu sammeln und erste praktische Einblicke zu erhaschen, allerdings möglicherweise auch, um einen studentischen Job zu bekommen.
Wenn du dort schon dein Praktikum absolviert hast, konntest du die Kanzlei oder das Unternehmen schon kennenlernen. Wenn es gut zwischen euch gepasst hat, umso besser. So kannst du direkt weiter übernommen werden, weil sie eben auch schon wissen, wie gut du arbeitest.
Das Studium muss dein Hauptfokus sein
Bei all diesen Wegen der Finanzierung muss dir, gerade wenn es um den Job als Werkstudent geht, bewusst sein, dass dein Studium immer dein Hauptfokus bleibt! Du studierst Vollzeit und musst die meiste Zeit in der Woche in dein Studium investieren.
Erst dann folgen andere Dinge. Behalte dies im Hinterkopf und dein Jura-Studium wird nicht zu kurz kommen, auch wenn du nebenbei arbeitest, um dein Studium zu finanzieren!
Dieser Artikel wurde am 10. September 2024 erstellt. Er wurde am 02. Oktober 2024 aktualisiert. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.